Aufpassen bei den Bauzinsen

Bauherren werden mit weiter anziehenden Bauzinsen konfrontiert werden. Der Grund: Die Finanzaufsicht will, dass die Banken mit einem höheren Eigenkapital arbeiten, da der Immobilienmarkt droht, aus dem Ruder zu laufen. Jörn Reinecke, Vorstand der Magna Real Estate AG, warnt vor überstürzten Bauvorhaben.

Aufpassen bei den Bauzinsen
Aufpassen bei den Bauzinsen

Wieso sollten die Bauzinsen angehoben werden?

Die Bauzinsen werden demnächst wieder angehoben werden. Aufgrund zunehmender Risiken, vor allem auf dem Wohnungsmarkt, sollen deutsche Kreditinstitute künftig mehr Eigenkapital zur Verfügung haben. Genau dies empfiehlt der Ausschuss für Finanzstabilität.

Die Immobilienpreise sind in jüngster Zeit stark in die Höhe geschossen, außerdem gibt es viele Darlehen mit hohen Vertragslaufzeiten, welche das Finanzsystem bei einer Erhöhung der Leitzinsen anfällig werden lassen könnten. Der BaFin-Chef, welcher Teil des Ausschusses für Finanzstabilität ist, hat angekündigt, die weitere Entwicklung der Konditionen für die Kreditvergabe aufmerksam zu überwachen.

Jörn Reinecke, Vorstand der Magna Real Estate AG, empfielt, auf dem Immobilienmarkt genau aufzupassen, um schlechten Investitionen aus dem Weg zu gehen. Er selbst ist seit mehr als 25 Jahren Unternehmer und war schon früh im Immobilienbereich tätig. Jörn Reinecke hat sich selbst als strategischer Berater der Geschäftsleitung eingebracht und hat entscheidend an der Unternehmensgeschichte mitgewirkt. Er hat sehr gute Kontakte zu den Entscheidungsträgern des Immobilienmarktes, weswegen es ihm besonders wichtig war, zukünftige Investoren darüber zu informieren, in der momentanen Lage besonders vorsichtig beim Immobilienbau zu sein.

Experten warnen vor einem Crash des Immobilienmarktes

Auch die Deutsche Bundesbank hat kürzlich wieder vor einer möglichen Überhitzung auf dem deutschen Immobilienmarkt hingewiesen. Nach ihrer Einschätzung liegt das derzeitige Preisniveau zehn bis 30 Prozent über dem, was durch die Grunddaten begründet werden kann.

Dies trifft insbesondere auf die Region Frankfurt zu. Nach Einschätzung der Schweizer Großbank UBS ist der Immobilienmarkt dort so angespannt wie in kaum einer anderen Metropole der Welt. Für Immobilienkäufer in ganz Deutschland bedeutet die von den Aufsichtsbehörden ergriffene Regelung steigende Zinssätze. Hintergrund ist, dass die Banken einen Teil der Kosten, die ihnen durch die erhöhten Eigenkapitalanforderungen entstehen, auf die Kunden umlegen wollen.

Wie steht es um die Banken?

Allerdings wird auch der sich andeutende Anstieg der Leitzinsen als ein zusätzliches Risiko für die Banken eingeschätzt. Bei einer plötzlichen Zinserhöhung könnten viele Banken in die Enge getrieben werden: Dann würden ihre Refinanzierungskosten rasant zunehmen, während die Einnahmen wegen der lang anhaltenden Niedrigzinskredite nur schleppend wachsen würden. Der Finanzmarkt sei zuletzt insgesamt empfindlicher geworden, so die Bankenaufsichtsbehörden.

BaFin-Chef Branson ist jedoch der Meinung, dass die Banken durch die beiden Maßnahmen nicht unverhältnismäßig stark gefordert werden. Der Großteil der Banken verfügt über genügend Geld, so dass nur ein vergleichsweise kleiner Betrag neu bereitgestellt werden muss. Ebenso hätten die Banken bis Februar 2023 Zeit, den Kapitalbedarf aufzubauen. Laut Branson wird demnach nicht mit einem Kreditengpass gerechnet.

(FA)

Eine Antwort auf „Aufpassen bei den Bauzinsen“

  1. Um die Wohneigentumsquote in Deutschland zu erhöhen sollten staatliche Einwirkungen vielleicht endlich Unterscheidungen einführen bzw den Banken Spielraum lassen durch die Unetrscheidung der Finanzierungskriterien für den typischen Ein- und Zwei-Familien-Häuslebauer und den professionellen Immobiliardarlehensnehmern.

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